Auf dem Papier vollzog sich die Vereinigung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik im Herbst 1990. Mit der Unterzeichnung des Zwei-plus-Vier-Vertrags stand die Transformation zweier Länder zu einem Staat jedoch nicht an ihrem Ende, sondern erst am Anfang. Die (Wieder)Vereinigung erfolgte nicht plötzlich. Sie entwickelte sich in einem mehrdimensionalen Prozess, der bis in die Gegenwart andauert. Diese Transformationsgeschichte ist in besonderer Weise als eine „Problemgeschichte der Gegenwart“ zu begreifen, sie raucht also noch. Das wirft Fragen nach der Verfasstheit der deutschen Gesellschaft im Jetzt auf.
Wuchs wirklich zusammen, was zusammengehörte? In welchen Bereichen der Gesellschaft vollzog sich eine Transformation, welche Gestalt nahm diese an und wer partizipierte daran? Wer gehörte zu den Gewinnern, wer zu den Verlierern? Bildete die Vereinigung der zwei deutschen Staaten mehr als die Summe ihrer einzelnen Teile und wenn ja, welche?
Drei Gespräche über Protest, (Post)Migration und Familie geben Antworten auf diese Fragen und werfen dabei Schlaglichter auf aktuelle Themenfelder der zeithistorischen Forschung.
Die Veranstaltungen fanden online als Webinar statt. Die Aufzeichnungen stehen auf unserem Vimeo-Kanal zur Verfügung.