Als Metropole und Hafenstadt ist Hamburg maßgeblich von Migrationsbewegungen geprägt worden. Die Werkstatt der Erinnerung umfasst zahlreiche Interviews mit Hamburgerinnen und Hamburgern, die ihre Heimatstadt – teils unter Zwang – verließen oder die hier – zumindest vorübergehend – ein neues Zuhause fanden. In ihren Erzählungen werden individuelle Migrationsmotivationen und -verläufe von der Weimarer Republik bis heute sichtbar.
Die hier präsentierten Interviewauszüge gewähren einen Einblick in die vielfältige Sammlung von Migrationserzählungen der Werkstatt der Erinnerung. Zu Wort kommen eine türkische Arbeitsmigrantin, ein deutscher Gastarbeiter-Anwerber, eine bundesweit mobile Studentin, ein Ost-West-Flüchtling, eine ehemalige Zwangsarbeiterin, ein Handwerker auf der Walz, ein Au-Pair-Mädchen, die Tochter eines Wanderhändlers, ein kommunistischer Spanienkämpfer, eine deutsche Kaffeebaronesse in Costa Rica, eine atlantiküberquerende Seglerin, ein kosmopolitischer Künstler sowie jüdische Emigrantinnen und Deportierte.
Die Interviewten berichten vom Verlassen (müssen) der Heimat, vom Unterwegs-Sein, vom Ankommen in neuen Welten, vom Bleiben oder Zurückkehren. Die Erzählungen bieten einen einzigartigen Zugang zu subjektiven Verarbeitungsstrategien und Deutungsmustern migrantischer Erfahrung. Sie verdeutlichen zudem, dass die Hamburger Stadtgeschichte in besonderem Maß auch eine Migrationsgeschichte ist.
Die Interviews, aus denen hier Auszüge präsentiert werden, können nach vorheriger Anmeldung im WdE-Portalbereich von Oral-History.digital, der sammlungsübergreifenden Recherche- und Erschließungsplattform für Oral-History-Interviews, in Gänze angehört/eingesehen werden.
Fotos: Bildnachweise siehe jeweilige Einzelseiten
Titelcollage © Monika Sigmund