1960 wurde die „Forschungsstelle für die Geschichte des Nationalsozialismus in Hamburg“ gegründet, 1997 wurde diese in eine von der Freien und Hansestadt Hamburg getragenen Stiftung umgewandelt und in „Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg“ umbenannt. Seit 2000 ist die FZH eine wissenschaftliche Einrichtung an der Universität Hamburg. Der Direktor/die Direktorin der FZH ist zugleich Professor/Professorin am Fachbereich Geschichte der Universität Hamburg. Unter dem Vorsitz des Präses der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke beaufsichtigt ein Kuratorium die Arbeit der FZH. Beratendes Gremium der FZH in Fragen der Forschung ist ein international zusammengesetzter Wissenschaftlicher Beirat.
Satzung der Stiftung „Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg“
Die Forschungsaktivitäten konzentrieren sich auf das 20. und 21. Jahrhundert und sind auf Deutsche Geschichte und ihre internationalen und transnationalen Verflechtungen bezogen. Alle Projekte verbindet zudem ein gemeinsames Interesse an der methodischen und theoretischen Reflexion geschichtswissenschaftlichen Arbeitens.
Thematisch wie auch methodisch bündeln sich die laufenden (und abgeschlossenen) Projekte in verschiedenen Hinsichten: Ausgehend vom Satzungsauftrag der FZH liegt ein Schwerpunkt in der Erforschung des Nationalsozialismus, dessen Nach- und dessen Wissensgeschichte. Unter der Überschrift „Jüngere und jüngste Zeitgeschichte“ sind Projekte versammelt, die sich in besonderer Weise als Problemgeschichte der Gegenwart verstehen. Und schließlich hat sich auch der stadtgeschichtliche Schwerpunkt erweitert: Ausgehend von der Geschichte Hamburgs im Nationalsozialismus und seit den 1950er Jahren, werden diese Forschungen heute in nationalen und internationalen Kontexten eingeordnet.
Die FZH publiziert ihre Ergebnisse in Aufsätzen, Büchern sowie elektronischen Medien und trägt damit zur wissenschaftlichen Diskussion bei. Zugleich richtet sie sich an die wissenschaftliche und gesellschaftliche Öffentlichkeit der Stadt Hamburg und leistet Beiträge zum historischen Gedächtnis der Stadt. Ein Jahresbericht informiert über alle Tätigkeiten der Forschungsstelle.
Die Bibliothek der FZH ist eine der größten deutschen Spezialbibliotheken zur Zeitgeschichte, die als Präsenzbibliothek wissenschaftlichen wie auch nichtwissenschaftlichen Nutzern zugänglich ist. Gegenwärtig besitzt die Bibliothek etwa 100 000 Bände sowie 60 laufende Periodika. Nach vorheriger Bestellung kann vor Ort mit aktueller zeitgeschichtlicher Forschungsliteratur und Originalliteratur aus dem 20. Jahrhundert gearbeitet werden. Die Bibliothek bietet einen Leseraum, einen Kopierer, einen Buchscanner sowie ein Lesegerät für Mikrofilme und Mikrofiches. Die Bestände können im KatalogPlus oder Campus-Katalog recherchiert werden.
Das Sammlungsprofil des Archivs orientiert sich an den Forschungs-schwerpunkten der FZH und umfasst Bestände zur Sozial-, Kultur- und Mentalitätsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Es verfügt über umfangreiche Sammlungen von Originalschriftgut nichtstaatlicher Herkunft, Presseausschnitten und Flugblättern. Der Kernbereich betrifft die Vorgeschichte und Geschichte des Nationalsozialismus, die Arbeiterbewegung, den politischen Widerstand sowie die Aufarbeitung und Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart. In jüngerer Zeit ist die Überlieferungsbildung auf die politische Alltagskultur ausgerichtet. Ein weiterer Schwerpunkt betrifft die Sexualitäts- und Geschlechterforschung.
Die WdE ist das Oral History-Archiv der FZH: eine Sammlung von derzeit über 2.200 lebensgeschichtlichen Interviews. 1990 als Projekt zur Sammlung und Zugänglichmachung von Interviews mit Hamburger NS-Verfolgten gegründet, hat es sich in ein weit über Hamburgs Grenzen hinaus anerkanntes und vielfach genutztes Kompetenz-Zentrum für lebensgeschichtliche Interviews und Oral History entwickelt. Mit ihrem stadtgeschichtlichen und biografischen Fokus ist die WdE bundesweit das einzige Oral History-Archiv dieser Art. Neben den Interviews der vom NS-Regime verfolgten Hamburgerinnen und Hamburgern, umfassen weitere Sammlungsschwerpunkte Aspekte der Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre. Die Interviews liegen in schriftlicher und digitalisierter Form vor und können für Forschungszwecke verwendet werden.
Die FZH gibt zwei Schriftenreihen heraus:
Die Tätigkeit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) wurde 2015, angelehnt an die Kriterien der Leibniz-Gemeinschaft, umfassend evaluiert.
Die Mitglieder der Evaluationskommission, benannt von der Senatorin der Behörde für Wissenschaft und Forschung, seinerzeit Frau Dr. Dorothee Stapelfeldt, waren Prof. Dr. Lutz Raphael (Universität Trier) als Sprecher, Prof. Dr. Helène Miard-Delacroix (Sorbonne, Paris) und Prof. Dr. Stefan Berger (Ruhr-Universität Bochum, Direktor des Instituts für Soziale Bewegungen).
Die Evaluation diente der gründlichen Überprüfung der Konzeption der Forschung, der Forschungsleistungen sowie der Arbeit der weiteren Einrichtungen der FZH (Bibliothek, Archiv, Sammlung lebensgeschichtlicher Interviews „Werkstatt der Erinnerung“, Öffentlichkeitsarbeit) durch externe Experten der Zeitgeschichte.
Wir dokumentieren an dieser Stelle den Bericht über die Arbeit der FZH im Zeitraum 2007-2013 mit allen Anlagen, der den Mitgliedern der Evaluationskommission im Oktober 2014 zugesandt wurde, sowie den Bericht der Evaluationskommission vom März 2015 auf Grundlage der schriftlichen Darstellung der FZH und einer Begehung des Instituts am 7. Januar 2015. Auch finden Sie hier die Stellungnahme der FZH zum Evaluationsbericht sowie eine Stellungnahme des Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats der FZH, Prof. Dr. Christoph Cornelißen (Universität Frankfurt am Main).
Selbstdarstellung der FZH
Anlage zur Selbstdarstellung
Bericht der Evaluationskommission
Stellungnahme der FZH
Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats