Buchpräsentation (Livestream)

Moritz Liebeknecht: Wissen über Sex. Die deutsche Gesellschaft für Sexualforschung im Spannungsfeld westdeutscher Wandlungsprozesse.

Buchpräsentation und Gespräch

Wissen über Sex. Die deutsche Gesellschaft für Sexualforschung im Spannungsfeld westdeutscher Wandlungsprozesse

29. Juni 2021, 18.30 Uhr (online / Livestream)

Der Autor Moritz Liebeknecht im Gespräch mit Peer Briken (Direktor des Instituts für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie am UKE)
Moderation: Kirsten Heinsohn (stellvertretende Direktorin der FZH)

Die Aufzeichnung der Veranstaltung ist auf unserem Vimeo-Kanal abrufbar.

Im Zuge der weitreichenden Liberalisierung der „langen 1960er Jahre“ haben sich gesellschaftliche Auffassungen von sexueller „Normalität“ und „Perversion“ ebenso drastisch verschoben wie der staatlich-juristische Umgang mit Sexualität. Die zunehmende Popularisierung der Sexualität während dieses Zeitraums blieb auch für die Sexualforscher nicht ohne Folgen. Für sie erweiterten sich die Rahmenbedingungen und Handlungsspielräume ihres wissenschaftlichen Wirkens. Abseits des streng wissenschaftlichen Arbeitsfeldes ergaben sich Kooperationen oder Überschneidungen mit Akteuren wie Beate Uhse oder Oswalt Kolle, die kommerzielle beziehungsweise populärwissenschaftliche Interessen verfolgten. Die Forscher wurden schließlich zu gefragten Experten und schalteten sich wirkmächtig in die Diskussion um die Herausbildung, Erneuerung und Festigung sexueller Wertmaßstäbe und Normen ein.

Ein Schwerpunkt des Gesprächs wird die sogenannte Psychochirurgie sein, an der beispielhaft gezeigt werden kann, wie stark sich das politische Engagement der Sexualforscher sowie deren Perspektive auf den eigenen Forschungsgegenstand seit den frühen 1950er Jahren gewandelt hat. Die Sexualforscher kritisierten die sogenannte Psychochirurgie in den 1970er Jahren zunächst auf wissenschaftlicher Ebene. Bald ließen sie jedoch auch ihre schweren ethischen Bedenken gegen die Durchführung von chirurgischen Eingriffen am Gehirn bei Menschen mit abweichendem Sexualverhalten erkennen. In einer 1976 vom Bundesgesundheitsamt einberufenen Kommission stritten progressive Sexualforscher und überzeugte Psychochirurgen erbittert über das Thema. Letztlich erzeugten die Sexualforscher eine Kontroverse, die dazu führte, dass die Psychochirurgie gewissermaßen aus der Mode kam.

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