Am 5. April 2019 ist Axel Schildt gestorben.
Er war seit 1997 stellvertretender Direktor und ab 2002 bis zu seinem Ruhestand im Oktober 2017 Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und Professor für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg.
Axel Schildt wirkte in der zeitgeschichtlichen Forschung mit zahlreichen Publikationen, nationaler und internationaler Vernetzung und in vielen wissenschaftlichen Gremien und Beiräten. An der Universität Hamburg begleitete er eine Vielzahl von Studierenden auf ihrem wissenschaftlichen und beruflichen Weg.
Seine überaus produktive Arbeitsweise, sein menschlicher, humorvoller und kollegialer Umgang beeindruckte uns immer sehr. Er prägte und entwickelte das wissenschaftliche und öffentliche Profil der FZH nachhaltig.
Wir denken an einen wunderbaren Kollegen und Menschen und sind sehr traurig.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der FZH
Der etwas andere Intellektuelle. Axel Schildt (1951-2019).
Ein Nachruf von Kirsten Heinsohn.
2002-2017 Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte und Prof. für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg
2016 Verleihung der Medaille für Kunst und Wissenschaft der Stadt Hamburg
2011-2013 Förderung von PRO GEISTESWISSENSCHAFTEN/Opus magnum der VolkswagenStiftung und der Fritz Thyssen Stiftung
2000-2002 Kommissarischer Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte
1997-2000 Stellvertretender Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte
1997 Apl.-Professur Neuere Geschichte an der Universität Hamburg
1991-1997 Diverse Vertretungsprofessuren, Fellowships und Lehraufträge am Kulturwissenschaftlichen Institut des Landes Nordrhein-Westfalen und an den Universitäten Hamburg, Lüneburg, Essen und Potsdam.
1991 Habilitation mit einer Arbeit über dieses Thema
1987-1990 Forschungsprojekt an der Universität Hamburg über die westdeutsche Gesellschaft der 1950er Jahre (gefördert von der Volkswagen Stiftung)
1983-1985 Forschungsprojekt an der Universität Hamburg zur Geschichte der Grindelhochhäuser als erster deutscher Wohnhochhausanlage (gefördert von der Volkswagen Stiftung)
1980-1982 Referendariat und Zweites Staatsexamen in Hamburg
1980 Promotion über die politische Rolle der Reichswehrführung am Ende der Weimarer Republik an der Universität Marburg
1970-1978 Studium der Fächer Germanistik, Geschichte, Politikwissenschaften und Philosophie an den Universitäten Hamburg und Marburg
Intellectual History des 20. Jahrhunderts; Medien- und Stadtgeschichte des 20. Jahrhunderts; Sozial- und Kulturgeschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Medien-Intellektuelle. Intellektuelle Positionen und mediale Netzwerke in der Bundesrepublik (1949-1990)
Medien-Intellektuelle in der Bundesrepublik, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Gabriele Kandzora und Detlef Siegfried, Göttingen (Wallstein Verlag) 2020 [posthum erschienen]
Mit Wolfgang Schmidt: „Wir wollen mehr Demokratie wagen“. Antriebskräfte, Mythos und Realität eines Versprechens (Willy Brandt Studien Bd. 6), Bonn (J.H.W. Dietz Nachf.) 2019.
Mit Knud Andresen und Mario Kessler: Dissidente Kommunisten. Das sowjetische Modell und seine Kritiker, Berlin (Metropol) 2018
(Hg.): Von draußen, Ausländische intellektuelle EInflüsse in der bundesrepublik (Hamburger Beiträge zur Zeitgeschichte, BD. 55), Göttingen 2016.
Mit Alexander Gallus und Detlef Siegfried: Deutsche Zeitgeschichte - transnational (Hamburger Beiträge für Sozial- und Zeitgeschichte 53), Göttingen (Wallstein Verlag) 2015.
Mit Ute Daniel: Massenmedien im Europa des 20. Jahrhunderts (Industrielle Welt 77), Köln u.a. (Böhlau Verlag) 2010.
Mit Rainer Nicolaysen: 100 Jahre Geschichtswissenschaft in Hamburg (Hamburger Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte 18), Berlin (Reimer Verlag) 2011.
Mit Irmela von der Lühe und Stefanie Schüler Springorum: „Auch in Deutschland waren wir nicht wirklich zu Hause“. Jüdische Remigration nach 1945 (Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden 34), Göttingen (Wallstein) 2008.