Kaffee-Welten. Handel, Verarbeitung und Konsum von Kaffee im norddeutschen Raum im 20. Jahrhundert

Bearbeitung: Prof. Dr. Dorothee Wierling

Forschungsfeld: Das lange 20. Jahrhundert

Das Projekt Kaffee-Welten wurde zwischen 2006 und 2009 von der DFG und der Stiftung Aufarbeitung gefördert und umfasste drei Einzelprojekte: das Dissertationsvorhaben von Christiane Berth (vgl. Buchveröffentlichung: Biografien und Netzwerke im Kaffeehandel zwischen Deutschland und Zentralamerika 1920–1959, Hamburg 2014) sowie das Dissertationsvorhaben von Monika Sigmund (vgl. Buchveröffentlichung: Genuss als Politikum. Kaffeekonsum in beiden deutschen Staaten, München 2014) und schließlich das Projekt der Antragstellerin, Dorothee Wierling: Hamburger Kaffeewelten: „Rohkaffeehandel in Hamburg 1914 bis 1970.“ Im Mittelpunkt dieser sozial- und mentalitätsgeschichtlichen Studie steht die Gruppe der Hamburger Rohkaffeehändler, die als Importeure, Makler und Agenten in der für den Kaffeehandel bedeutendsten europäischen Hafenstadt auf engstem Raum und zugleich als globale Akteure operierten. Das Projekt untersucht damit eine Untergruppe der Hamburg-typischen Kaufmannselite und geht dabei der Frage nach, welche Traditionen, Wertorientierungen und Ehrvorstellungen deren Selbstverständnis prägten; welche Rolle dabei das globale Produkt Kaffee für das Verhältnis zur Stadt, zur „Welt“, zur Politik und zur eigenen Statusgruppe spielte; und schließlich, welche ökonomischen und sozialen Praktiken sich unter den Bedingungen des 20. Jahrhunderts mit seinen Krisen und Kriegen aus diesen Orientierungen ergaben.

Dabei kann sich das Projekt auf die Überlieferung des „Vereins der am Caffeehandel betheiligten Firmen“ als wichtigste Quelle stützen, da der Verein bis in die sechziger Jahre alle am Import beteiligten Firmen erfasste, den Handel regelte, dessen Interessen  gegenüber auswärtigen Handelspartnern und einem interventionistischen Staat vertrat und interne Interessengegensätze und Konflikte auszugleichen bemüht war. Hinzu kommen die Veröffentlichungen des Fachhandels und Oral History-Interviews mit führenden Kaffee-Importeuren aus Hamburgs. Dabei geht es nur mehr als eine Hamburger Lokalgeschichte. Vielmehr wird es sich um eine Studie handeln, in der Globalgeschichte beispielhaft als Geschichte konkreter Akteure der Globalisierung untersucht wird, und ebenso als Sozialgeschichte, die an die ökonomische Basis zurückgebunden wird und zugleich als Kultur- und Mentalitätsgeschichte die Selbstwahrnehmung und Erfahrung der Akteure mit in den Blick nimmt.

Das Projekt befindet sich zurzeit in der Phase der Niederschrift.

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