Fundstück #4

In den letzten Monaten konnten wir diverse Bände aus der privaten Bibliothek des ehemaligen FZH-Direktors Axel Schildt übernehmen. Ermöglicht hat dies Gabriele Kandzora, wofür sich die FZH an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken möchte.

Die Stadt- und Architekturgeschichte zählte zu Axel Schildts Forschungsschwerpunkten, zu erinnern wäre hier etwa an seine Publikation „Massenwohnung und Eigenheim.
Wohnungsbau und Wohnen in der Großstadt seit dem Ersten Weltkrieg“ (hrsg. mit Arnold Sywottek, Frankfurt 1988) und vor allem an das Standardwerk „Die Grindelhochhäuser. Eine Sozialgeschichte der ersten deutschen Wohnhochhausanlage Hamburg-Grindelberg 1945–1956“ (Hamburg 1988, Neuauflage 2007). In dieser Monografie hat Axel Schildt gezeigt, wie sehr das Architektenteam, das für die Planungen des Komplexes ab 1946 verantwortlich zeichnete, dem „neuen Bauen“ verpflichtet war und sich nicht zuletzt deswegen bewusst für die Hochhauslösung entschied. „Ich hatte ja Häuser mit flachen Dächern gebaut und war damit Kulturbolschewist“ so Bernhard Hermkes, Sprecher der Hamburger Architektengruppe (z. n. Schildt, 2007, S. 47).

Die Bibliothek freut sich, dass sie zwei Klassiker des Architekten und Stadtplaners Bruno Taut (1880–1938), bekanntlich einer der Protagonisten des „neuen Bauens“ in der Weimarer Republik, aus der persönlichen Bibliothek Axel Schildts in ihren Bestand überführen konnte. Es handelt sich dabei um zwei wertvolle Original- und Erstausgaben: „Die neue Wohnung – die Frau als Schöpferin“ von 1924 und „Ein Wohnhaus“ von 1927. Beide Bücher sind reichhaltig illustriert und schon dadurch von hohem Quellenwert. Die Bände stehen den Nutzerinnen und Nutzern der FZH-Bibliothek ab sofort zur Verfügung.

(Hartmut Finkeldey)