Über unsere Forschungslinien

Satzungsgemäß befasst sich die FZH mit der wissenschaftlichen Erforschung der „neueren Sozialgeschichte und der Zeitgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte des Nationalsozialismus und seiner Opfer sowie der Geschichte der Arbeiterbewegung in Hamburg und der Region Norddeutschland“. Dem entspricht ein weites Verständnis von Zeitgeschichte, das auf das gesamte 20. und mittlerweile auch auf das 21. Jahrhundert bezogen wird.
Das Profil der FZH wird bestimmt von einer kultur- und sozialhistorischen Orientierung, durch die gesellschaftliche Veränderungen vor allem in urbanen Kontexten erfasst und die Tendenzen der Moderne markant charakterisiert werden können. Hamburg zeigt sich dabei mit dem Alleinstellungsmerkmal der internationalen Hafenstadt als idealer Standort für eine zeithistorische Forschung in der Kombination lokaler, nationaler und internationaler bzw. globaler Zusammenhänge im 20. und 21. Jahrhundert. Die an der FZH bearbeiteten Forschungsprojekte gruppieren sich hauptsächlich um drei inhaltliche Forschungslinien:

 

1. Der Nationalsozialismus und seine „zweite Geschichte“

Die Erforschung des Nationalsozialismus, seiner Ursachen und Folgen war für die FZH schon immer von großer Bedeutung. Seit der Gründung der „Forschungsstelle für die Geschichte des Nationalsozialismus in Hamburg“ 1960 hat sich die Forschung zum Nationalsozialismus wesentlich erweitert, sie ist aber nicht abgeschlossen. Neben die Untersuchung der eigentlichen Geschehnisse der zwölfjährigen NS-Herrschaft ist die „zweite Geschichte“ getreten, das sind Forschungen zu den politischen und gesellschaftlichen Folgen der NS-Diktatur in Deutschland und Europa. Zunehmend spielen auch Fragen nach der historischen Entwicklung der Erinnerungskultur selbst sowie einer Wissensgeschichte des Nationalsozialismus eine Rolle.

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2. Hamburg seit den 1950er Jahren

In diesem Forschungsfeld richtet sich der Blick auf die Geschichte Hamburgs im 20. und 21. Jahrhundert, mit besonderem Interesse für die Zeit ab den 1950er Jahren. Erforscht werden dabei Phänomene der Moderne, wie etwa die Übergänge zur postindustriellen, Konsum- und Wissensgesellschaft, räumliche und soziale Segregationsprozesse und die Pluralisierung der Lebensstile in ihren Wechselwirkungen mit städtischen Entwicklungen. Hamburg erscheint dabei als Metropole, die jenseits der politischen Grenzen des Bundeslandes auf Norddeutschland ausstrahlt und ihrerseits Impulse von dort aufnimmt. Darüber hinaus wird der Einbindung Hamburgs in nationale und transnationale Entwicklungen auf europäischer und globaler Ebene Rechnung getragen.

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3. Jüngere und jüngste Zeitgeschichte

Die jüngere und jüngste Zeitgeschichte umfasst die Zeit seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Gegenwart. Die Erforschung der Geschichte (Neuer) Sozialer Bewegungen und Studien zu Erfahrungen sozialen und ökonomischen Wandels waren und sind dabei Arbeitsschwerpunkte an der FZH. Neuere Studien wandten sich darüber hinaus den 1970er Jahren als möglicher Umbruchsphase zu und fragten nach Kontinuitäten und Brüchen der für die 1950er und 1960er festgestellten Entwicklungslinien der Liberalisierung und Westernisierung. Projekte zur jüngeren und jüngsten Zeitgeschichte haben sich in den letzten Jahren verstärkt mit internationalen und transnationalen Phänomen befasst, die in der Perspektive einer Vergleichs- oder Verflechtungsgeschichte erforscht wurden. Auch die Frage nach einer beschleunigten Globalisierung seit den 1970er Jahren gerät dabei in den Blick ebenso die Auseinandersetzung mit Entwicklungen einer nachmodernen Stadt.

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4. Theorie, Methode und Praxis der Oral History

Die Auseinandersetzung mit mündlichen Quellen ist seit langem fester Bestandteil der wissenschaftlichen Arbeit an der FZH. 1990, mit der Gründung der Werkstatt der Erinnerung, dem Interviewarchiv der FZH, hat sich auf Oral History fokussierte Forschung etabliert. Oral History meint sowohl die Methode des Erfragens und Aufzeichnens von erzählten historischen Erfahrungen, als auch die Quellen selbst: die Audio- oder Videointerviews. Der Begriff bezieht sich zudem auf ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das die Menschen und nicht die überindividuellen Strukturen ins Zentrum rückt. Oral History Projekte an der FZH verbindet ihr historischer Bezug. Auf der Grundlage von Interviews (und anderen Quellen) gewinnen sie Erkenntnisse über Vergangenes, darüber, wie Vergangenheit gedeutet und Geschichte narrativ hergestellt wird.

Nicht alle an der FZH durchgeführten Projekte, die mit mündlichen Quellen arbeiten, werden hier aufgeführt, sondern finden sich entsprechend ihrer thematischen Ausrichtung in allen anderen Forschungsbereichen.

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