Workshop

Die extreme Rechte und der Raum nach 1945

Workshop

Die extreme Rechte und der Raum nach 1945

13. und 14. März, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg

Das Handeln und Denken der Akteur:innen der extremen Rechten war seit jeher eng mit Fragen nach der Beherrschung von Räumen, mit räumlichen Gelegenheitsstrukturen und konkreten Orten verknüpft. Debatten etwa um ‚national befreite Zonen‘ oder um die Frage, ob der Rechtsextremismus ein spezifisch ostdeutsches Phänomen sei, zeigen das ebenso wie Diskussionen um rechte Raumaneignungen im Alltag. Die Akteure der extremen Rechten trafen und treffen sich an spezifischen Orten, in Privathäusern oder Kneipen, und sie versuchen den öffentlichen Raum für sich einzunehmen, durch Aufmärsche oder gewalttätige Übergriffe. Auch das ideologische Gepräge der extremen Rechten rekurriert mit Begriffen wie ‚Nation‘ oder ‚Heimat‘ auf spezifische Räume.
Der Workshop geht den vielschichtigen Bezügen nach, die sich zwischen der extremen Rechten, ihren Vorstellungen und ihren Praktiken und dem Raum zeigen, und fragt in zeithistorischer Perspektive danach, wie diese seit 1945 das Denken und Handeln der extremen Rechten sowie die gesellschaftliche Wahrnehmung und Reaktion beeinflussen.

Programm

Donnerstag, 13. März 2025

13.00 bis 13.30 Uhr
Begrüßung und Einführung

13.30 bis 15.15 Uhr
Panel 1: Die extreme Rechte und ihre Praktiken der Raumaneignung
Moderation: Pablo Schmelzer (Hamburg)

  • Franka Maubach (Bielefeld): Rechte Graffiti als „Schmiererei“? Überlegungen zur nachhaltigen Wirkkraft ephemerer Zeichen im öffentlichen Raum
  • Massimiliano Levi (Trier): Zwischen Gedächnis und Agitation. Die urbane Praxis der extremen Rechten in Italien seit den 1970er Jahren
  • Knud Andresen (Hamburg): Kommentar

15.15 bis 15.45 Uhr
Kaffeepause

15.45 bis 17.30 Uhr
Panel 2: Raumvorstellungen im Denken und Handeln der extremen Rechten
Moderation: Daniel Gerster (Hamburg)

  • Christian Jacobs (Berlin): Am Anfang war Algerien. Europa in der Theorie und Praxis der extremen Rechten in Frankreich nach der Dekolonisierung
  • Katarina Ristić (Leipzig): „Kekistan is Serbia”: Kosovo as the Heartland of the Transnational Far-Right
  • Marie Müller-Zetzsche (Potsdam): Kommentar

18.00 bis 19.30 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag
Moderation: Dominik Rigoll (Potsdam)

Freitag, 14. März 2025

9.30 bis 11.15 Uhr
Panel 3: Die extreme Rechte in der Region
Moderation: Kirsten Heinsohn (Hamburg)

  • Christoph Lorke (Münster): Rechtsextremismus und rechte Gewalt in der Region: Das Beispiel Westfalen
  • Tim Zumloh (Münster): „Für nationale Jugendzentren“ – Rechtsextreme Jugendliche in JZG und Alter Weberei in Gütersloh seit den 1970er Jahren
  • Frank Bösch (Potsdam): Kommentar

11.15 bis 11.45 Uhr
Kaffeepause

11.45 bis 13.15 Uhr
Panel 4: Räume des Erinnerns und der Gegenwehr
Moderation: Linde Apel (Hamburg)

  • Eric Angermann (Göttingen/Potsdam): „Türken machten Jagd auf die Anführer der Skinheads“. Migrantische Perspektiven auf rechte Gewalt im ländlichen Raum am Beispiel Südniedersachsens
  • Regula Selbmann (Hannover): Orte rechten Terrors im Spannungsverhältnis zwischen Tat- und Erinnerungsorten
  • Yvonne Robel (Hamburg): Kommentar

13.15 bis 13.45 Uhr
Abschlussdiskussion

Der Workshop ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem Zeithistorischen Arbeitskreis Extreme Rechte und dem Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam.

Der Workshop ist bereits ausgebucht. Anmeldungen nehmen wir noch für die Warteliste entgegen. Bitte melden Sie sich dafür per E-Mail bei Kerstin Thieler und Daniel Gerster an: hamrea@zeitgeschichte-hamburg.de. Die Teilnahme ist nur nach bestätigter Anmeldung möglich.

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