Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) statt.
Als international orientierte Hafen- und Handelsstadt entsprach Hamburg nicht den Prioritätensetzungen, die der Nationalsozialismus nach 1933 vornahm. Gerade deshalb jedoch kam die Hansestadt in der NS-Zeit in den Genuss zahlreicher Privilegien und Kompensationsmaßnahmen, die beispielsweise im Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 oder in den Planungen für die künftige „Führerstadt“ deutlich zum Ausdruck kamen. Auf diese Weise verstrickte sich Hamburg besonders tief in das NS-Herrschaftssystem. Dies galt nicht zuletzt für die Verbrechen des „Dritten Reiches“, die in Hamburg als „Reichsgau“ mit kurzen Entscheidungswegen und engmaschigen Netzwerken besonders effizient umgesetzt werden konnten.
Prof. Dr. Frank Bajohr ist Wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.
Der Vortrag eröffnet die IGdJ-Reihe „Es geschah hier: Hamburg und die Schoah“.