Warum gingen westdeutsche evangelische Pfarrer in den 1970er und 1980er Jahren für mehrere Jahre nach Südafrika oder Namibia? Wie nahmen sie die dort vorherrschende Apartheid wahr, wie reagierten sie auf das letzte „offen rassistische Regime“ des 20. Jahrhunderts? Antworten auf diese Fragen gibt Sebastian Justke in der Präsentation seiner in diesem Jahr veröffentlichten Dissertation „Brückenbauen“ gegen Apartheid? Anschließend diskutiert er die Ergebnisse mit Prof. Dr. Thomas Großbölting, Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte, und Dr. theol. h. c. Rudolf Hinz, der in den 1980er Jahren Afrikareferent im Kirchlichen Außenamt der EKD und von 1995 bis 2001 Direktor der Abteilung Weltdienst beim Lutherischen Weltbund in Genf war. Angesichts der Spannungsfelder von Religion und Politik, von Kirche und Rassismus wird die Frage erörtert, inwiefern die Reaktionen der evangelischen Kirchen in der Bundesrepublik auf die Apartheid als Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte verstanden werden müssen.
Die Aufzeichnung des Vortrags können Sie hier sehen.