Konferenz

Urbane Sozialformen des Religiösen zwischen Pluralisierung und Regulierung

Konferenz

Urbane Sozialformen des Religiösen zwischen Pluralisierung und Regulierung

21. bis 23. September 2022, Lesesaal FZH / IGdJ und Warburg-Haus, Hamburg

Fokus der Tagung

Sowohl die vielfältigen Erscheinungsformen einer neuen urbanen religiösen Diversität als auch ihre Regulierung sind in den letzten Jahren in den Blick unterschiedlicher Disziplinen gerückt und erforscht worden. Auffällig ist allerdings, dass die verschiedenen Forschungsstränge meist unverbunden nebeneinanderstehen. Während die einen die Individualisierung religiöser Praxen und neue fluide Sozialformen des Religiösen thematisieren, untersuchen andere die auf organisierte Formen bezogene Regulierung religiöser Pluralität. In Zusammenschau beider Perspektiven wird deutlich, dass die institutionalisierten Formen religiöser Vielfalt und die damit verbundenen politischen Anerkennungsverfahren selbst erneut Ein- und Ausschlüsse produzieren und oftmals hinter den komplexen Entwicklungen und vielgestaltigen Prozessen religiöser Vergemeinschaftungen im urbanen Raum zurückbleiben.

Vor diesem Hintergrund soll der Workshop urbane Sozialformen des Religiösen der letzten Jahrzehnte unter den Perspektiven von Pluralisierung, Glokalisierung und Regulierung thematisieren und dazu dienen, die sich teilweise isoliert entwickelnden Forschungsstränge miteinander in Beziehung zu setzen. Der Fokus richtet sich darauf, die Verbindungen, Wechselwirkungen sowie Spannungsverhältnisse auszuloten, die zwischen beiden Entwicklungen bestehen, und diese auch hinsichtlich normativer Implikationen und Herausforderungen seitens Politik, Religionsgemeinschaften und Gesellschaft zu reflektieren.

Der Workshop ist in drei Sektionen organisiert: Urbane Sozialformen des Religiösen: Individualisierte Praxen, Interaktionen (1), Urbane Formen der Regulierung (2) und Dialog, Materialität und Raum (3). Die Beiträge sollen eines oder mehrere dieser Themen behandeln, wobei religions- und/oder städtevergleichende Perspektiven von besonderem Interesse sind und in ihren Erkenntnissen und Herausforderungen für auch die jeweils anderen Sektionen und hinsichtlich daraus resultierenden Forschungsbedarfen diskutiert werden sollen.

Der Workshop wird durchgeführt in Kooperation der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH), des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) und der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg durchgeführt. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der Freien und Hansestadt Hamburg im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.

Organisator:innen: Prof. Dr. Thomas Großbölting, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg; Dr. Karen Körber, Institut für die Geschichte der deutschen Juden; Dr. Anna Körs, Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg

 

Programm

Mittwoch, 21. September 2022, Lesesaal FZH /IGdJ

17.00 Uhr
Registrierung

17.30 Uhr
Begrüßung

  • Thomas Großbölting (FZH, UHH), Karen Körber (IGdJ), Anna Körs (AWR/UHH)

18.00 Uhr
Keynote

  • Prof. Dr. Gritt Klinkhammer, „Religiöse Pluralität(en) im städtischen Raum: Komplexe Netze, Konvivenzen und Grenzen", Universität Bremen

19.30 Uhr
Reception

 

Donnerstag, 22. September 2022, Warburg-Haus

Sektion 1: Urbane Sozialformen des Religiösen: Individualisierte Praxen, Interaktionen

09.15 Uhr
Chair: Prof. Dr. Thomas Großbölting, FZH, UHH

  • Dr. Vanessa Rau, „Jewishness Berlin-style“. Transformationen in jüdischen Räumen in Berlin und die Bedeutung der religiösen Szene in der Religionsforschung“, MPI Göttingen
  • Prof. Dr. Karsten Lehmann, „Religiöse Milieus und religiöse Vielfalt im Wien der Zwischenkriegszeit“, KPH Wien/Krems
  • PD Dr. Victoria Hegner, „Unsichtbar bleiben – sichtbar werden: neuheidnische Hexen und das magische Spiel mit urbanen Räumen und Zeiten“, Georg-August-Universität Göttingen

10.45 Uhr
Kaffeepause

11.15 Uhr

  • Dr. Arndt Emmerich, „In Search of Conviviality - Jewish-Muslim Encounters in Frankfurt’s Bahnhofsviertel“, Universität Heidelberg
  • Gerrit Weitzel M.A., „Radikalisierung und Raum: Die Beziehung zwischen urbanen Strukturen und lokalen Radikalisierungsprozessen am Beispiel einer (ethnographischen) Fallstudie“, Universität Bielefeld/ Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung
  • Anat Kraslavsky, Der neue Antisemitismus Diskurs und Berliner Queere Räume, Humboldt Universität zu Berlin

13.00 Uhr
Lunch

Sektion 2: Urbane Formen der Regulierung

14.15 Uhr
Chair: Dr. Anna Körs, AWR UHH

  • Dr. Dominik Mattes, „Von Trauerspiel bis Leuchtturmprojekt. Affektive Schlaglichter auf die Regulierung religiöser Diversität in Berlin“, Freie Universität Berlin
  • Prof. Dr. Alexander-Kenneth Nagel, „Jenseits der Metropole: Zur Governance religiöser Diversität in Klein- und Mittelstädten“, Georg-August-Universität Göttingen
  • Tobias Meier, M.A., „Das streitbare Wir. Community Organizing in der kommunalen Religionspolitik“, Universität Göttingen

15.45 Uhr
Kaffeepause

16.15 Uhr

  • Mareike Ritter, M.A., „Jüdisch-muslimische Bündnisse in deutschen Städten im Spannungsfeld zwischen Regulierung und Selbstregulierung“, CRM, Universität Münster
  • Prof. Dr. Peter Beyer, „Die zunehmende Dominanz nichtreligiöser Weltanschauungen/Lebensführungen im westlichen urbanen Raum: Wie erkennen/regulieren wir eine formlose Vielfalt?“, University of Ottawa

18.00 Uhr
Roundtable „Religiöse Vielfalt in Wissenschaft, Praxis und Transfer“

  • Dr. Sarah Jahn, „Wissen über Religion(en) vermitteln. Möglichkeiten und Hausforderungen des religionsbezogenen Wissenstransfer in urbane Praxisfelder“, HSPV, NRW
  • Dr. Yasemin El-Menouar, „Religiöse Vielfalt vor Ort gestalten“, Bertelsmann Stiftung
  • Dr. Ellen Ueberschär, Heinrich-Böll-Stiftung

20.00 Uhr
Dinner

 

Freitag, 23. September 2022, Warburg-Haus

Sektion 3: Dialog, Materialität und Raum

09.15 Uhr
Chair: Dr. Karen Körber, IGdJ Hamburg

  • Dr. Hannah Tzuberi, „Bringing “Religion as Such” to the City: Sacred History and Nation Branding in Contemporary Berlin“, Freie Universität Berlin
  • Prof. Dr. Marian Burchardt, „Das Versprechen der Architektur: Religiöse Vielfalt, Ikonizität und Affekt in Berlins House of One“, Universität Leipzig
  • Dr. Alexandra Klei, „Einen neuen Raum finden: ‚Jüdisches Bauen‘ in Nachkriegsdeutschland“, Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ)

10.45 Uhr
Kaffeepause

11.15 Uhr

  • Prof. Dr. Bärbel Beinhauer-Köhler, „Mauern im historischen Kairo. Elemente sozialer Organisation einer religiös pluralen Gesellschaft“, Phillips Universität Marburg
  • Dr. Laura Haddad, „Außen Kirche, innen Moschee?! Zur transreligiösen Umwandlung eines Gotteshauses.“, Universität Osnabrück
  • Adrian Totaro M.A., „Die (Un-) Sichtbarkeit des Religiösen“, Universität Koblenz-Landau

12.45 Uhr
Schlussbemerkungen

13.00 Uhr
Ende der Konferenz

Programm als PDF

Zurück

Logo Hamburg Behörde für WissenschaftLogo Hamburg Behörde für WissenschaftLogo Hamburg Behörde für Wissenschaft
Logo L2GoLogo VimeoLogo Twitter
arrow_left_paginationarrow_right_paginationBurger_2pxFZH_Logo_RGB_zentrierticon_downloadkreuz_schließen_2_5pxkreuz_schließen_2pxlink_downloadlink_externLupe_2pxmenuminuspfeil_link_extern_blaupfeil_slider_linkspfeil_slider_rechtsplus