Viele westdeutsche Alternative schauten in den 1970er Jahren begeistert nach Dänemark. Die Republik Christiania in Kopenhagen, die Tvind-Schulen, das Festival von Roskilde, eine der ersten Parteien der Neuen Linken, freier Zugang zu Pornografie und Asyl für Rudi Dutschke – all dies zog das Interesse des alternativen Milieus auf sich. Kleiner und überschaubarer, vor allem aber liberaler und egalitärer wirkte der nördliche Nachbar im Vergleich mit der Bundesrepublik.
Der Historiker Detlef Siegfried stellt im Gespräch mit der Kulturwissenschaftlerin Susanne Regner sein Buch über den Kosmopolitismus im westdeutschen Alternativmilieu vor. Im Fokus stehen Wahrnehmungen und Praktiken in der alternativen Szene, die einem postnationalen Selbstverständnis entsprangen. Wohin sollte der Versuch, die Nation als Bezugspunkt der eigenen Identität zu überwinden, führen? Welche Alternativen zur kapitalistischen Gesellschaft jenseits nationaler Grenzen wurden diskutiert? Welche Rolle spielten dabei Entwicklungen und Erfahrungen in Dänemark?
Kirsten Heinsohn, stellvertretende Direktorin der FZH, moderiert das Gespräch.
Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier.