Das Kolloquium bringt Historiker:innen zusammen, die in der ganzen methodischen und theoretischen Vielfalt des Faches zur Geschichte der Arbeitswelten und der Gewerkschaften forschen. Das bundesweit einladende Kolloquium bietet die Gelegenheit, historische, aber auch interdisziplinär angelegte Forschungen vom Dissertationskonzept bis zur Postdoc-Arbeit zur Diskussion zu stellen; es dient dem Austausch und der Vernetzung in diesem Teilgebiet der Sozialgeschichte.
Das Kolloquium findet semesterweise wechselnd digital oder als Tagesveranstaltung am Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum (Stefan Berger), am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Augsburg (Dietmar Süß), dem Arbeitsbereich Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Bamberg (Nina Kleinöder), an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (Knud Andresen) oder dem Historischen Seminar der Universität Leipzig (Detlev Brunner) statt. Getragen und finanziert wird das Kolloquium von der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Hans-Böckler-Stiftung.
Die beteiligten Lehrstühle, Institute und Stiftungen möchten mit dieser Kooperation Forschungen zur Geschichte der Arbeitswelten anregen und fördern.
Till Großmann: Vom Plan zum Markt. Der Wandel der Arbeitswelt im ostdeutschen „Konsum“ in den 1990er Jahren
Till Großmann ist seit 2021 Doktorand am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Graduiertenkolleg „Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt“ der Hans-Böckler-Stiftung forscht er zur „Vermarktlichung“ der ostdeutschen Konsumgenossenschaften nach 1989/90 und deren arbeitsweltliche Folgen.
Lars Kravagna: Neoliberalismus in der Offensive? Die Neoliberalisierung des deutschen Arbeitsmarktes am Beispiel der Entsendung von „Billigarbeitskräften“ in der deutschen Bauwirtschaft
Lars Kravagna promoviert im Rahmen einer Cotutelle-Vereinbarung an den Universitäten Wien (RECET) und Osnabrück (IMIS). In seiner Dissertation untersucht er die Entsendung von Arbeitskräften nach Deutschland im Zeitraum von 1988 bis 2005. Die Arbeitnehmerentsendung wird dabei als ein Baustein im größeren Prozess der zunehmenden Neoliberalisierung des deutschen Arbeitsmarktes im selben Zeitraum verstanden. Die deutsche Bauwirtschaft dient als Fallbeispiel.
Amanda Witkowski: Eingeschlossen oder ausgeschlossen? Die Wahrnehmung der Interessenvertretung koreanischer Krankenschwestern in Mitbestimmungsgremien und Gewerkschaft in der BRD
Amanda Witkowski ist Doktorandin im Projekt „Gewerkschaftliche Erinnerungskulturen“ in der Hans-Böckler-Stiftung. In ihrer Dissertation untersucht sie, inwiefern die durch das Anwerbeabkommen in den 1960er Jahren migrierten Krankenschwestern aus Korea Berührungspunkte mit Mitbestimmungsgremien bzw. Gewerkschaften hatten und welche Möglichkeiten der Partizipation sie für sich wahrnehmen konnten.
Den Flyer zur Veranstaltung können Sie hier herunterladen.
Anmeldung:
Die Teilnahme am Kolloquium ist kostenlos. Wir bitten um Anmeldung bis zwei Tage vor dem jeweiligen Kolloquiumstermin. Der entsprechende Zoom-Link wird kurz vorher zugeschickt. Bei Interesse und weiteren Nachfragen wenden Sie sich bitte an:
Friedrich-Ebert-Stiftung e. V.
Archiv der sozialen Demokratie
Referat Public History
Dr. Alexandra Jaeger
Godesberger Allee 149
53175 Bonn
Tel. (0228) 883-8072
alexandra.jaeger@fes.de
Detlev Brunner/Michaela Kuhnhenne (Hg.): Proteste, Betriebe und Gewerkschaften. Beiträge zur ostdeutschen Transformation seit 1990, Berlin: BeBra Wissenschaft, 2023
Stefan Berger/Andea Hohmeyer (Hg.), Betriebsräte in deutschen Unternehmen von der Weimarer Republik bis heute, Köln: Böhlau Verlag, 2024