„Das Kentucky Fried Chicken auf der Reeperbahn zum Beispiel hat 'n Balkon oben. Wenn man da sitzt, gehen sehr viele Leute unten vorbei und dann sieht es aus wie in Istanbul.“
Recep Ulaş Cüre wurde 1983 im türkischen Samsun, einer Großstadt am Schwarzen Meer, geboren. Sein Vater arbeitete als Bauingenieur, seine Mutter als Sekretärin. Beide waren, ebenso wie die erweiterte Verwandtschaft, in der politischen Opposition gegen die Militärdiktatur engagiert. Als Kleinkind zog er mit seinen Eltern nach Istanbul, wo er bis 1995 lebte. Um einer Geldstrafe zu entgegen, reiste sein Vater 1994 nach Hamburg. Die Eltern lebten inzwischen getrennt. Er folgte ihm ein Jahr später, besuchte die Schule und lernte Deutsch. Nach dem Abitur studierte er Medientechnik. Heute arbeitet er selbstständig als Filmemacher, engagiert sich für interkulturelle Dialoge und lebt mit seiner Familie in Hamburg-Altona.
Signatur: FZH/WdE 2115
Interviewtermin: 29.04.2023
Interviewerin: Jana Matthies
Interviewlänge: 3 Std. 10 Min.
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