Band 52

Die Jugendzentrumsbewegung brachte das linksalternative Milieu in die westdeutsche „Provinz“.

Mit Parolen wie „Was wir wollen: Freizeit ohne Kontrollen“ gingen in den 1970er Jahren Tausende Jugendliche auf die Straßen, sammelten Unterschriften und stritten sich mit Kommunalpolitikern. Ihr Ziel: vor Ort ein selbstverwaltetes Jugendzentrum einzurichten. David Templin untersucht erstmals diese westdeutsche Jugendzentrumsbewegung der 1970er und frühen 1980er Jahre. Anknüpfend an die Jugendproteste um 1968 hatten sich zu Beginn der 1970er Jahre in vielen Städten und Gemeinden Initiativgruppen Jugendlicher gebildet.
Der Autor nimmt die Kritik an der Jugendpflege und ihre Vorstellungen „selbstorganisierter Räume“, ihre soziale und politische Zusammensetzung sowie die regionalen und überregionalen Netzwerke in den Blick. Zugleich beleuchtet er die Reaktionen lokaler Politiker und Stadtverwaltungen und die damit verbundenen öffentlichen Auseinandersetzungen. Mit der Einrichtung hunderter selbstverwalteter Jugendzentren breitete sich die politisierte Jugendkultur der Zeit in ländlich-kleinstädtischen wie in suburbanen Räumen der Bundesrepublik aus. Die Bewegung trug damit zur Konstituierung eines linksalternativen Milieus abseits der Großstädte entscheidend bei.

Medienecho
Historische Zeitschrift (1/2017): Rezension
Weser Kurier (7.11.2016): Jugendclubs als Forschungsobjekte
Contraste (10/2016): „Damit es allen Bonzen graust,
für’s Jugendzentrum hoch die Faust“. Rezension von Jan Bönkost
German History (34/2016): Rezension
Bundesverband Deutscher Pfadfinder_innen (1.8.2016): Rezension
Neue Politische Literatur (Jg.61/2016): Protestaktivität in der „Provinz“.
Rezension von Sebastian Haumann
HSozKult (10.3.2016): Rezension
Marxistische Blätter (02/2016): Rezension von Michael Gerber
analyse & kritik (16.2.2016): Jugendzentren
Portal für Politikwissenschaft (25.2.2016): Rezension
Jungle World (18.2.2016): Interview mit David Templin
neues deutschland (40/2016): Wein, Weib und Politik. Rezension von Peter Nowak auch im Blog des Rezensenten
konkret (12/2015): „Buch des Monats“ und Rezension von Felix Klopotek