Band 29
Ursula Büttner (Hg.)
Welche Verantwortung für die Verfolgung und Ermordung der Juden trifft das deutsche Volk als ganzes? Diese Frage wurde seit dem Zusammenbruch des Dritten Reiches leidenschaftlich diskutiert und hat bis heute nichts von ihrer Brisanz verloren. Die historische Forschung bemüht sich seit einigen Jahren, das Verhalten der Deutschen angesichts der beschämenden Vorgänge genauer zu klären, vieles ist aber noch umstritten. Nicht mehr allein die Maßnahmen des Staats- und Parteiapparats, sondern die Beteiligung bzw. die Reaktion der Bevölkerung auf die Ausgrenzung, Entrechtung und Vernichtung der Juden stehen im Mittelpunkt des Interesses. In dem vorliegenden Band wird erstmals ein systematischer Überblick über die Haltung der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und Eliten gegeben. Achtzehn Experten – Historiker, Politologen und Theologen – behandeln in Originalbeiträgen
- mentalitätsgeschichtliche Aspekte der Judenverfolgung
- die Rolle der Bürokratie, der Justiz und der Wehrmacht
- die Haltung der Ärzteschaft, der Unternehmer und der christlichen Kirchen
- die Erfahrungen jüdischer Jugendlicher
- die Auseinandersetzung mit der Juden-Verfolgung nach 1945.
