Für eine moderne Großstadt wie Hamburg war seit dem späten 19. Jahrhundert die zentrale Versorgung mit Strom, Gas und Wasser unerlässlich. Als Teil der „Daseinsvorsorge“ waren dafür städtische Betriebe zuständig. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten in Hamburg im Frühjahr 1933 erfasste innerhalb weniger Wochen auch diese Unternehmen. Die Studie untersucht am Beispiel der Hamburger Wasserwerke und der Stadtentwässerung, welche Rückwirkungen dies auf die Unternehmenspolitik hatte.
Die Personal- und Symbolpolitik zwischen 1933 und 1945 wird ebenso in den Blick genommen wie die wirtschaftliche Entwicklung, der Ausbau der Wasserversorgung und die Umstellung von Elb- auf Grundwasser, die Folgen der Luftangriffe und der Einsatz von Zwangsarbeitern im Zweiten Weltkrieg. Wie manifestierte sich der Gedanke der „Betriebsgemeinschaft“ in der Praxis, und wie kam es dazu, dass ein kommunistischer Anwalt Einfluss auf die Unternehmenspolitik erlangte? Das Buch leistet einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit städtischer Unternehmen in Hamburg und ihrem Umgang mit dieser Geschichte nach 1945.
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