Hamburg liegt zwischen Land und Meer. Seit jeher gehören deshalb das Wasser und mit ihm schwere Sturmfluten zum Wesen der Hansestadt. Regelmäßig rüttelte die Elbe an den Deichen. Doch im Februar 1962 hielten die Schutzanlagen dem Fluss nicht mehr stand. Ein Jahrhunderthochwasser avancierte zur verheerenden Naturkatastrophe, die bis heute einen festen Bezugspunkt Hamburger Identität verkörpert. Felix Mauch folgt diesen Erinnerungsspuren der „Großen Flut“.
Er durchleuchtet Motive zentraler Gedächtnisakteure, diskutiert kommemorative Praktiken, geschichtspolitische Kontroversen und erweitert die Analyse auch um Komponenten wie Katastrophenmanagement, Hochwasserschutz und Elbvertiefung. An der Schnittlinie von Umwelt-, Technik- und Stadtgeschichte entfaltet der Autor ein facettenreiches Panorama Hamburger „Katastrophenkultur“, über deren Genese der gesellschaftliche Umgang mit Naturdesastern an einem für den deutschen Raum einzigartigen Fallbeispiel nachvollziehbar wird.
Medienecho
Zeitschrift für Geschichtswissenschaften (10/2016): Rezension von Henrik Eßler