Jubiläumsfeiern von Institutionen sollen deren inneren Zusammenhalt festigen und dienen als willkommener Anlass zur Selbstdarstellung. Auch die Universität Hamburg erhoffte sich von ihren 50. und 75. Gründungsjubiläen positive Effekte. Beide Jubiläen fielen jedoch in Zeiten intensiver hochschulpolitischer Konflikte. Von innerer Harmonie war man in der Hochphase der „Studentenbewegung“ und auch 25 Jahre später, als ungeliebte Reformen und Sparmaßnahmen die Debatte prägten, weit entfernt.
Anhand der Publikationen zu beiden Jubiläen untersucht Rieke Becker die unterschiedlichen Strategien im Umgang mit umstrittenen Entwicklungen. Wie inszenierten die Universitätsleitung, das wissenschaftliche Personal sowie die verfasste Studierendenschaft sich selbst und die Universität? Wie positionierten sie sich politisch, welche Ziele verfolgten sie? Die Studie liefert mit der Beantwortung dieser Fragen einen Beitrag zur Geschichte der Universität und der Stadt Hamburg.
Die Autorin Rieke Becker, M.A., hat an der Universität Hamburg Geschichte studiert und ist seit 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Institut der Universität Paderborn. Aktuell forscht sie zur Geschlechtergeschichte und Herrschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit.
„Die alte Dame hat auch schon lange keine echten Zähne mehr und es fällt ihr nicht leicht, all das zu schlucken, was man ihr vorsetzt.“
aus einer „Gegenfestschrift“ zum 75. Universitätsjubiläum